Zeigen Kinder Lernstörungen nicht auf breiter Ebene sondern in eingegrenzten Bereichen wie z. B. beim Lesen und Schreiben oder beim Rechnen, so spricht man oft auch von Teilleistungsstörungen.
Derartige Störungen sind unter dem Begriff "F8 Entwicklungsstörungen" in einzelne Klassifikationsnummern eingeteilt und beschrieben in der ICD-10-GM-2012, der Internationalen statistischen Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme, 10. Revision - German Modification, Version 2012 - Stand 23.September 2011, Hrsg. Deutsches Institut für Medizinische Dokumentation und Information (DIMDI), bearbeitet von Dr. med. Bernd Graubner, Deutscher Ärzte-Verlag GmbH Köln 2012:
"Die dort unter F80 - F89 zusammengefassten Störungen haben folgende Gemeinsamkeiten: [...] b) eine Entwicklungseinschränkung oder
-verzögerung von Funktionen, die eng mit der biologischen Reifung des Zentralnervensystems verknüpft sind; [...]"
Zu den "umschriebene(n) Entwicklungsstörungen schulischer Fertigkeiten" zählen hier unter anderen
- " F 81.0 Lese- und Rechtschreibstörung"
- " F 81.1 Isolierte Rechtschreibstörung"
- " F 81.2 Rechenstörung"
"Es handelt sich um Störungen, bei denen die normalen Muster des Fertigkeitserwerbs von frühen Entwicklungsstadien an gestört sind. Dies ist nicht einfach Folge eines Mangels an Gelegenheit zu lernen; es ist auch nicht allein als Folge einer Intelligenzminderung [...] aufzufassen." (ebd.)
Darüber hinaus existiert selbst unter Fachleuten verschiedener Fachbereiche eine Vielzahl an unterschiedlichen Definitionen zu den häufig verwendeten Begriffen Legasthenie, Lese-Rechtschreibstörung, Lese-Rechtschreibschwäche (LRS), Dyslexie sowie Rechenstörung, Rechenschwächeund Dyskalkulie. Deshalb möchte ich mir nicht anmaßen, an dieser Stelle einen weiteren Versuch zu deren Abgrenzung unternehmen.